Die Vereinigten Staaten von Amerika sind für die meisten Menschen noch immer das Traumziel zum Auswandern. Unglaubliche Weiten, unberührte Nationalparks, riesige Kornfelder: Alleine die Natur ist jeden Kilometer der Reise wert. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann es jeder schaffen – vom Tellerwäscher zum Millionär trennt einen nur ausreichend Willensstärke. Oder nicht? Tatsächlich ist es so, dass die USA in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihre Einwanderungs- und Arbeitspolitik sehr verschärft haben. „Einfach so“ nach USA zu reisen und vielleicht dort hängen zu bleiben wie in anderen Ländern, ist also praktisch ausgeschlossen. Und auch das klassische Work and Travel in USA, also übers Land zu ziehen, sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten und einfach in den Tag hineinzuleben, ist in Staaten längst passé. Wir haben Dir hier sämtliche verbleibenden Möglichkeiten zusammengestellt, wie Du deinem Traum vom Aussteigen in den USA doch noch möglichst nahe kommst.
Visum – die größte Hürde
Wer in die USA einreist, ob als Tourist, zum Studium oder zum Jobben, der braucht ein Visum. Wer nur zum Reisen in die USA kommen möchte, kann dies durch das ESTA Abkommen als österreichischer Staatsbürger auch ohne Visum tun. Der Aufenthalt ist dann auf maximal 90 Tage beschränkt und man darf im Land dann auch keine Jobs annehmen. Wer also auf den Teil „Work“ bei Work and Travel verzichten möchte, der kann auf diese Variante zurückgreifen, denn langweilig wird es sicher nicht.
Dennoch wünschen sich viele junge Reisende mehr Erfahrungen als nur touristische Eindrücke. Da sich die Visumsbestimmungen ändern, sobald Du einen Job annehmen willst (auch ein unbezahltes Praktikum zählt dazu!) solltest Du auf keinen Fall versuchen, deinen Aufenthalt selbst zu organisieren, sondern Dir von einer Vermittlerorganisation helfen lassen, damit Du zum Schluss auch mit dem richtigen Visum am Flughafenterminal stehst. Weitere Informationen findest Du auf USA Working Holiday Visum!
Summerjobs und Freiwilligenarbeit
Eine beliebte Variante sind Arbeitsaufenthalte über Organisationen. Verschiedene Anbieter wie zum Beispiel TravelWorks organisieren Aufenthalte in einem der Nationalparks oder anderen spannenden Regionen. Die Arbeitseinsätze erfolgen meist im Servicebereich, also etwa am Infopoint des Nationalparks in der Strandbar oder als Guide bei geführten Touren. Wichtigste Voraussetzung, um an diesem Programm teilnehmen zu können, ist eine Immatrikulation an einer österreichischen Hochschule. Dann kannst Du in den Semesterferien bis zu vier Monaten in den USA jobben und mit dem Verdienst anschließend noch bis zu 30 Tage durch das Land reisen. Der Vorteil dieses Programms ist natürlich der zusätzliche Verdienst, mit dem Du einen Teil der Kosten decken kannst, sowie die Arbeitserfahrung. Außerdem bist Du hier meistens im Team mit anderen jungen Leuten und erlebst eine schöne Region des Landes hautnah.
Noch intensivere Natur- und Arbeitserlebnisse bietet Freiwilligenarbeit. Du arbeitest im Team an einem Projekt beispielsweise im Umweltschutz und lernst nicht nur Gleichgesinnte kennen, sondern hast nach getaner Arbeit auch das schöne Gefühl, etwas Gutes geleistet zu haben. Das entlohnt auch für die Strapazen, denn es kann schon mal vorkommen, dass Du eine Woche am Stück im Einsatz bist oder unter extremen Witterungsverhältnissen arbeiten musst. Anspruchsvoll solltest Du also nicht sein und vor allem Bereitschaft zu körperlicher Arbeit mitbringen, dann wird das die intensivste und schönste Auslandserfahrung Deines Lebens. Bei der Zuteilung zu Projekten, Beantragung des Visums und der weiteren Vorbereitung helfen Organisationen.
Praktika
Wer seinen Aufenthalt in USA mit einem Praktikum verknüpfen will, dem bieten viele Organisationen und Internetplattformen Hilfe an. Ob im Museum oder in Unternehmen aus der Wirtschaft, je nach Interessensgebiet und Vorkenntnissen warten spannende Angebote auf Dich. Natürlich kannst Du Dich auf eigeninitiativ bei Unternehmen oder Einrichtungen bewerben. Achte aber unbedingt darauf, dass dein Arbeitgeber Erfahrung mit Praktikanten und der zugehörigen Visumsbeantragung hat, denn dein Arbeitgeber muss dann den Visumsantrag für Dich stellen, auch wenn Du die eigentlichen Formalitäten zur Ausstellung dann noch selbst erledigen musst.
Alternativen für Schüler
Wenn Du noch Schüler bist, hast Du die Möglichkeit, ein High School Jahr in den USA zu verbringen. Du lebst dann in einer Gastfamilie, teilst den Alltag mit ihnen und gehst vor Ort in die Schule. Perfekte Sprachkenntnisse, Selbstständigkeit und Hunderte von neuen Eindrücken wirst Du nach diesem Jahr im Gepäck haben. Ob Du eine Klasse wiederholen musst oder nicht, hängt davon ab, wie kompatibel der Unterricht an der amerikanischen Schule mit dem Lehrplan an Deiner Heimatschule ist und ob Du bereit bist, den Stoff gegebenenfalls selbstständig nachzulernen. Die Vermittlung kann über Deine Schule laufen; wenn es dort kein Angebot gibt, helfen Dir Vermittlungsagenturen.
Für Schüler und Studenten gleichermaßen interessant sind Sprachschulen. Diese kann man schon ab einer Woche buchen, man ist zeitlich um räumlich nicht gebunden und kann den Aufenthalt mit einer schönen Reise kombinieren. Du siehst: Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bietet also nicht gerade unbegrenzte, aber doch eine ganze Menge Möglichkeiten, wie Du deinen Aufenthalt gestalten kannst. Viel Spaß!