Australien, der Kontinent am anderen Ende der Welt, zieht Jahr für Jahr zieht es Tausende Backpacker und Aussteiger in seinen Bann. Rote Felsformationen, reiches kulturelles Erbe, daneben aber auch moderne Architektur, Innovationsgeist und großstädtisches Flair – all das finden Reisende Down Under. Hier ist man nicht nur gedanklich, sondern auch räumlich so weit weg von allen Fragen und Problemen, die einen sonst im Alltag umtreiben, wie fast nirgendwo sonst auf der Welt. Deswegen suchen vor allem Schulabgänger, Studierende und Leute vor einer persönlichen oder beruflichen Veränderung das Weite – und entdecken Australien.
Vorbereitung auf das Abenteuer Down Under
Damit deine Auszeit in Australien ein voller Erfolg wird, solltest Du Dir vorab ein paar Fragen stellen: Was erwartest Du Dir von Australien? Beeindruckende Landschaften und exotische Tier- und Pflanzenwelt? Feiern mit Gleichaltrigen? Zeit für Dich? Arbeitserfahrung? Sprachkenntnisse verbessern? Natürlich kannst Du einfach nach Australien fliegen und abwarten, was auf Dich zukommt, aber wer schon von vornherein seine Ziele klar definiert, erreicht sie am ehesten.
Am besten für alle, die flexibel sein wollen, ist das Working Holiday Visum für Australien. Bis zu 12 Monate ab Ersteinreise darf man in Australien leben und arbeiten, sogar eine Verlängerung ist unter bestimmten Bedingungen möglich. Das Working Holiday Visum kostet derzeit 420 AUS (Stand: Juni 2014). Welche Voraussetzungen man für dieses Visum mitbringen muss und wie man es beantragt, haben wir für Euch unter der Rubrik „Working Holiday Visum: Australien“ zusammengefasst.
Arbeiten in Australien
Viele junge Menschen, die es nach Australien zieht, wollen nicht nur die atemberaubende Landschaft genießen und Party feiern, sondern eine Reise mit Mehrwert erleben. Man taucht erst dann richtig in eine fremde Kultur ein, wenn man eine Weile im Land gelebt hat, sich einige Wochen und Monate am gleichen Ort aufhält, die Einheimischen kennenlernt, mit ihnen zusammenarbeitet und die Eigenheiten der Mentalität zu verstehen lernt. Deshalb nehmen viele Backpacker auf Reisen Jobs an. Das können bezahlte Jobs sein, die dann praktischerweise die Reisekasse auffüllen oder Jobs gegen Unterkunft und Verpflegung. Daneben gibt es auch noch Freiwilligenarbeit, die ebenfalls unbezahlt ist und oft auch nur gegen Gebühr vermittelt wird.
Wir haben für Euch die verschiedenen Kategorien zusammengestellt:
Bezahlte Jobs in Gastronomie und Freizeitindustrie
Work and Travel im klassischen Sinn bedeutet arbeiten, um Geld zum Reisen zu verdienen. Die bestbezahltesten Jobs finden sich in der Tourismusindustrie und für Leute, die schon von zu Hause Vorkenntnisse mitbringen. Das kann Kellnern sein, Barkeeping oder alle im Hotel anfallenden Hilfsarbeiten. Wer schon in Deutschland als Skilehrer, Surflehrer oder in der Kinderbetreuung tätig war, kann auch in diesen Bereichen fündig werden. Achtung, manche Bundesstaaten verlangen für die Arbeit mit Minderjährigen die so genannte „Blue Card“, eine Art Führungszeugnis – vorher unbedingt örtlichen Richtlinien beachten.
Jobs gegen Unterkunft und Verpflegung
In der Landwirtschaft, Viehzucht oder am Bau werden ebenfalls Gelegenheitsjobs an alle vergeben, die nicht vor harter körperlicher Arbeit zurückschrecken. Diese Jobs sind manchmal gegen Bezahlung, manchmal auch gegen Unterkunft und Verpflegung. Welches Modell mehr lohnt, muss im Einzelfall entschieden werden. Die Lebenshaltungskosten sind in Australien meist etwas über dem deutschen Durchschnitt, die Löhne vergleichbar oder leicht darunter. Es kann also Sinn machen, für seine Arbeit nicht in Geld, sondern mit Kost und Logis entlohnt zu werden.
Praktika für den Lebenslauf
Auch das Prinzip „Praktikum“ kennt man in Australien (ist nicht in allen Ländern der Welt der Fall). Ähnlich wie bei uns können sie entweder bezahlt oder unbezahlt zu finden sein. Die beste Bezahlung findet sich im Dienstleistungssektor, in IT und Finance, oft werden aber einschlägige Vorkenntnisse erwartet. Unbezahlte Praktika bekommt man in kulturellen oder städtischen Einrichtungen, im Veranstaltungsmanagement oder in Museen. Wer zeitlich etwas eingeschränkt ist und sich nicht darauf verlassen will, „dass sich dann schon irgendetwas ergibt“, kann die Hilfe von klassischen Jobsuchmaschinen in Anspruch nehmen oder sich von einer Vermittleragentur unterstützen lassen.
Sprachschulen als Vorbereitung für den Aufenthalt
Grundsätzlich gilt, je mehr Vorkenntnisse man mitbringt, umso höher qualifizierte und besser bezahlte Jobs (oder weiterführende Praktika) kann man ergattern. Neben einschlägigen Vorkenntnissen aus der Branche, für die man sich bewirbt, werden gute Sprachkenntnisse erwartet. Da sich viele junge Leute von einem Aufenthalt in Australien auch erhoffen, mit gefestigten Englischkenntnissen zurückzukehren, kann eine vorgeschaltete Sprachschule sinnvoll sein. Die Schulen befinden sich in der Regel in größeren Städten, man startet mit einem gut strukturierten Programm in seinen Aufenthalt und lernt Gleichgesinnte kennen. Sprachschulen vermitteln zahlreiche Agenturen, daher sind die Kosten durch den gegenseitigen Konkurrenzdruck auch fair.