Kanada ist für viele Backpacker und Aussteiger „das bessere Amerika“. Die Gründe dafür sind, dass Kanada politisch weniger polarisiert, wirtschaftlich ähnlich stabil ist, mit weniger sozialen Kontrasten zu kämpfen hat und landschaftlich dem Nachbarland USA um nichts nachsteht. Während in USA hispano-amerikanische, afro-amerikanische und asia-pazifische Kulturen aufeinanderprallen und nicht selten in Gettoisierung münden, ist in Kanada das Nebeneinander von frankofoner und anglofoner Bevölkerung absolut harmonisch. Daneben gibt es noch die Sprache Inuktitut, eine Eskimosprache, die in Territorium Nunavut die dritte Amtssprache ist. Abgesehen von diesen spannenden kulturellen Schätzen hat Kanada aber vor allem eins zu bieten: unglaublich viel Natur. Wer nach Kanada reist, ist Naturliebhaber. Oder er wird zu einem. Wunderschöne Nationalparks, die großartigen Rocky Mountains, eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt: Das ist es, was die meisten Reisenden hier suchen. In Kanada kann man in atemberaubender Natur zur Ruhe kommen und sich selbst finden. Auch das ist ein Grund, warum Kanada so beliebt ist. Du möchtest am liebsten gleich die Koffer packen? Dann haben wir hier für dich zusammengestellt, welche Wege es nach Kanada gibt.
Work and Travel in Kanada
Die praktischste Art, Kanada zu bereisen, ist Work and Travel. Man lässt sich auf das Land ein, bleibt dort, wo es Arbeit gibt, lernt die Einheimischen kennen und ganz nebenbei die Sprache perfekt zu sprechen. Wenn das Portemonnaie wieder gut gefüllt ist, zieht man weiter und genießt das Leben, bis man wieder für ein paar Wochen oder Monate sesshaft wird und ein paar Dollar dazuverdient. Dieses Konzept ist für viele junge Leute der Inbegriff von Freiheit und eine Erfahrung, die man nicht mehr missen möchte. Kanada vergibt pro Jahr rund 4.000 Working Holiday Visa. Die Vergabe erfolgt meist am Ende des Vorjahres, selten auch am Jahresanfang und wird per „First Come First Serve“-Prinzip vergeben. Es lohnt sich also, die Vergabe genau im Auge zu behalten und schnell zu sein, wenn es losgeht. Damit Du optimal vorbereitet bist, haben wir Dir unter der Rubrik „Working Holiday Visum: Kanada“ Tipps zusammengestellt, die Du vor der Beantragung wissen solltest.
Farmstay in Kanada
Eine beliebte Variante von Work and Travel ist Farmarbeit. Da Landwirtschaft in Kanada ein bedeutender Wirtschaftssektor ist, finden sich hier auch zahlreiche Gelegenheitsjobs. Einfach anfragen und die Arbeit nehmen, die gerade zu tun ist, funktioniert oft ganz gut. Wer sich in einem ökologisch sinnvollen Projekt einbringen möchte, kann über Vermittlerorganisationen wie TravelWorks Angebote finden. Meist im Team mit anderen Reisenden arbeitet man auf so genannten „Organic Farms“. Je nach Saison wird gesät, geerntet oder Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Die körperliche Arbeit ist nicht nur erfüllend, Du lernst auch jede Menge dazu.
Praktikum in Kanada
Die typischen Work and Travel Jobs finden sich in der Gastronomie oder Landwirtschaft. Es sind Stellen, für die man keine Qualifikationen mitbringen muss, außer Leistungsbereitschaft und Flexibilität (wenngleich natürlich Vorkenntnisse geschätzt werden). Wer nach Arbeitserfahrung mit Mehrwert sucht, kann überlegen, ein Praktikum zu absolvieren. Praktika sind über die gängigen Stellenportale (Monster.de, Stepstone.de oder ähnliche) zu finden, wo man die Suchkriterien entsprechend anpassen kann. Noch besser aufgestellt sind Vermittlungsagenturen. Gegen Bezahlung wird Dir hier ein maßgeschneidertes Praktikum gesucht. Auch Eigeninitiative wird in Kanada oft belohnt. Beliebte Arbeitgeber sind Wirtschaftsunternehmen oder kulturelle Einrichtungen. Wichtig zu wissen ist, dass man in Kanada ohne Working Holiday Visum keine Arbeit verrichten darf, auch wenn es sich um ein unbezahltes Praktikum handelt. Man sollte also das Vorhaben „Praktikum in Kanada“ zumindest mit so viel Vorlauf planen, dass man die nächste Visumsvergabe abwarten kann.
Au-Pair in Kanada
Viele junge Mädchen brechen nach Kanada auf, um einen Au-pair-Aufenthalt zu absolvieren. Leben in einer Gastfamilie, bei der Kinderbetreuung helfen und ganz nebenbei in eine neue Kultur eintauchen und die Sprache zu lernen, das macht Au-Pair attraktiv. Diese Option ist vor allem für Jüngere geeignet, die sich bei einer Gastfamilie besser aufgehoben fühlen, als auf Reisen auf eigene Faust. Vermittleragenturen wie AIFS helfen bei der Suche nach einer Gastfamilie, es ist ebenfalls das Working Holiday Visum zu beantragen.
Kein Working Holiday Visum bekommen? Diese Alternativen gibt es
Du hast versucht ein Working Holiday Visum zu bekommen, warst aber nicht erfolgreich? Du möchtest auch nicht noch ein Jahr warten, um nach Kanada zu reisen? Dann kannst Du mit einem gültigen Reisepass für 6 Monate das Land besuchen. Work and Travel, Praktikum oder Au-Pair kommen zwar für Dich nicht infrage, aber Du kannst Dir überlegen, eine Sprachschule zu besuchen. Zusammen mit Gleichaltrigen lernst du Französisch oder Englisch und unternimmst viele Ausflüge. Auch das kann eine schöne Alternative für einen Kanada-Aufenthalt sein. Wir wünschen Dir eine gute Zeit!