Neuseeland, das Land in dem die Hobbits zu Hause sind. In sanfte Hügellandschaften schmiegen sich reizende Dörfer und Schafe grasen im Sonnenschein. Daneben warten hohe Gebirge – nicht zuletzt der Schicksalsberg Mordor (natürlich unter dem weltlichen Namen „Mount Ngaurohoe“ im Tongariro Nationalpark“) auf tapfere Gefährten. Neuseeland, das ist beschauliches Leben neben Abenteuer, und oft sind es nur wenige Kilometer, die das eine vom anderen trennen. Neben dem reichen kulturellen Erbe der Maori, der Ureinwohner im Land der langen weißen Wolke, gibt es auch jede Menge zeitgenössische Freuden wie Bungeejumping oder Eisklettern zu entdecken. Die Kiwis sind nämlich auch stolz darauf, dass ihre Inseln nicht nur beeindruckende Naturlandschaften am anderen Ende der Welt darstellen, sondern auch ausgeprägtes Partyleben und Funsportarten. Reisen in Neuseeland kann also günstig sein, wenn man sich ausschließlich in der freien Natur aufhält, es kann aber auch ins Geld gehen, wenn man auch die andere Seite mitnehmen will.
Bezahltes und unbezahltes Arbeiten in Neuseeland
Neuseeland verfügt über eine gut ausgeprägte Infrastruktur für Backpacker, hier lohnt sich eine Work and Travel Erfahrung auf jeden Fall. Einmal in einem Hostel angekommen, ergibt sich fast alles von selbst. Greyhound-Busse (so heißen die Überland-Busse) bringen einen unkompliziert von einem Ort zum nächsten, zahlreiche Anbieter aus der Freizeit- und Übernachtungsindustrie bieten ihre Services an und jede Saison warten Farmer auf arbeitswillige Reisende aus aller Welt. Für diese Jobs gibt es zwei Varianten: Arbeit gegen Bezahlung und Arbeit gegen Kost und Logis. Wer in Neuseeland gegen Geld arbeitet braucht ein Working Holiday Visum. Dies ist unkompliziert zu bekommen, wenn man ein paar Formalitäten befolgt und kann hilfreich sein, um die Reisekasse aufzubessern. Wie man das Visum genau beantragt, findest Du unter der Rubrik „Working Holiday Visum: Neuseeland“ zusammengefasst. Zumindest für Deutsche bleibt zu überlegen, ob man das Geldverdienen nicht lieber zu Hause erledigt, denn dort sind die Löhne meist höher als in Neuseeland. Wer dennoch nicht auf Arbeitserfahrung verzichten möchte, für den sind Freiwilligenarbeit, Arbeit gegen Kost und Logis, Praktika und Au-Pair sinnvolle Alternativen.
Work and Travel in Neuseeland: Praktische Tipps zu unbezahltes Arbeiten
Als deutscher Staatsbürger darfst Du bis zu drei Monate durch Neuseeland reisen, wenn Du einen Reisepass mitbringst, der bei Einreise noch mindestens drei Monate über das geplante Ausreisedatum gültig ist. Aufenthalte können also relativ spontan geplant werden. Denk daran, dass in Neuseeland die Jahreszeiten entgegengesetzt zu denen auf unserer Erdhälfte sind. Wenn Du im deutschen Sommer nach Neuseeland fliegst, ist dort gerade Hochwinter. Das soll natürlich kein Hindernis zu deinem Work and Travel Trip sein, aber wer lieber bei gemäßigten Temperaturen reist, ist von Weihnachten bis März/ April gut aufgehoben.
Farmarbeit kannst du dir mit etwas Geschick und Eigeninitiative selbst organisieren. Sofern man nicht ohnehin in Backpacker-Hostels auf Angebote von Farmern stößt oder von anderen Reisenden von Höfen hört, die Hilfe suchen, kann man einfach initiativ anfragen, ob eine helfende Hand gebraucht wird und vereinbaren, wie die Gegenleistung aussehen kann. Wer sich das nicht zutraut, kann sich natürlich auch an Vermittlungsagenturen wenden. Gegen eine Gebühr wird dann die Organisation übernommen und man kann sicher sein, dass der Aufenthalt ein Erfolg wird.
Die Bezeichnung „Freiwilligenarbeit“ bezieht sich meist auf Arbeit in Projekten um den Natur- oder Artenschutz, aber auch im humanitären und sozialen Bereich. Diese Stellen werden in der Regel aufwändig koordiniert, so dass immer ausreichend Helfer im Projekt mitwirken, gleichzeitig aber auch ausreichend Kapazität für Unterkunft und Verpflegung gewährleistet ist. Deshalb wird Freiwilligenarbeit immer über Organisationen vermittelt. Aufenthalte im Rahmen von Freiwilligenarbeit sind enorm erfüllend, da man nicht nur das Land viel intensiver kennenlernt, als bei einem rein touristischen Aufenthalt, sondern am Ende der Zeit auch die Ergebnisse seiner Arbeit sehen kann und das schöne Gefühl hat, sich für eine gute Sache eingesetzt zu haben. Entsprechend ausgeprägt ist auch der Gemeinschaftssinn in Gruppen von Freiwilligenhelfern.
Was muss ich für ein Work and Travel in Neuseeland mitbringen?
Voraussetzungen für Farmarbeit und Freiwilligenarbeit ist natürlich die Bereitschaft zu körperlicher Arbeit, auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten und unter Umständen auch am Wochenende. Die Unterbringung erfolgt je nach Projekt oder Farm eher spartanisch, man sollte also kein Problem mit Zelt oder Holzhütte und dauernder Gesellschaft haben. Aus versicherungstechnischen Gründen ist für einen Work and Travel Aufenthalt in Neuseeland meist ein Mindestalter von 18 Jahren gefordert. Die Sprachkenntnisse sollten gut sein, Kiwi-Englisch ist durch etwas antiquiert anmutende Aussprache am Anfang gewöhnungsbedürftig. Eine gute Option ist die Kombination von Arbeitsaufenthalten mit vorgeschalteten Sprachschulen. Beim Besuch einer Sprachschule kann man sich an das Land, das Klima und die Sprache gewöhnen, man lernt Gleichgesinnte kennen und bringt auf jeden Fall Kenntnisse mit nach Hause, die man ein Leben lang brauchen kann.