China ist ein zutiefst beeindruckendes Land: wunderschöne, unberührte Natur neben Umweltverschmutzung unfassbaren Ausmaßes, einfachstes Bauernleben mit harter Arbeit jahrein, jahraus im Gegensatz zu beengten Verhältnissen mit stundenlangen Berufsverkehr-Staus in Megacitys. Das sind nur zwei der krassen Gegensätze, auf die man in China treffen wird. Das Land ist im Aufbruch, wie wenig andere auf der Welt. In welche Richtung der Aufbruch genau gehen wird, vermögen selbst Experten nicht genau zu prognostizieren. Nur eins ist sicher: Ein Work and Travel in China verändert den Blick auf dieses Land. Von Europa aus oft mit Skepsis betrachtet, wird man nach einem Aufenthalt im Land des Drachen so manches verstehen und China mit anderen Augen sehen. Und nebenbei gesagt kommt Chinakompetenz im Lebenslauf auch bei zukünftigen Arbeitgebern sehr gut an. Also trau Dich in das Abenteuer China!
Visumsbedingungen für Work and Travel in China
China hat mit Deutschland kein Abkommen für ein Working Holiday Visum geschlossen. Das heißt, einfach einreisen und jobben, dann weiterreisen und sehen, wohin der Weg führt, das geht in China nicht. Vor allem, was das Geld verdienen angeht, ist das allerdings kein großer Verlust, denn die Löhne in der Volksrepublik sind so niedrig, dass man seine Reisekasse sehr viel schneller und einfacher zu Hause auffüllen kann. Dennoch möchten viele junge Leute einfach gerne ins Arbeitsleben eintauchen, um einen Eindruck vom Leben in diesem gigantischen Land zu bekommen. Möglichkeiten dazu bieten sich etwa durch Freiwilligenarbeit, Praktika, Ai-Pair-Aufenthalte oder Teach &Travel-Pakete. Für alle diese Varianten benötigst Du ein Visum. Eine visumsfreie Einreise nach China ist nur für Transitbesucher unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Deshalb solltest Du dich frühzeitig um Dein Visum kümmern oder Dir am besten von einer Agentur dabei helfen lassen.
Für lang- oder für kurzfristige Aufenthalte in China, solltest Du unbedingt die passende Krankenversicherung und andere Reiseversicherungen für China abscliessen.
Verschiedene Visa-Kategorien in China im Überblick
Wenn Du zu rein touristischen Zwecken, als ausschließlich zum Reisen nach China kommst, kannst Du das mit einem Touristenvisum der Kategorie L machen. Diese Visa werden für maximal 60 Tage ausgestellt. Wie alle Kategorien muss dieses Visum persönlich oder postalisch beantragt werden. Zur Antragstellung benötigst Du neben dem Antragsformular mit Deinen persönlichen Angaben einen noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepass, Buchungsbestätigungen von Hotel und Flug sowie ein Passfoto.
Studenten erhalten zum Zweck des Studiums ein X-Visum. Bei einem Aufenthalt von unter 180 Tagen fällt man in die Kategorie X2, wer länger als 180 Tage in China studiert, bekommt die Kategorie X1. Zu den Formalitäten gehören neben den oben genannten Punkten für das Touristenvisum zusätzlich die Zusage der Gasthochschule und das von der aufnehmenden Institution ausgestellte Formular JW 201/202. Da Studienplätze in der Regel über die Heimathochschule oder Vermittleragenturen vergeben werden, erhält man von diesen Stellen aber Hilfe bei der Beantragung.
Ein offizielles Praktikum in China zu absolvieren gestaltet sich visumstechnisch als etwas schwierig. Praktikanten müssen seit März 2014 ein Arbeitsvisum der Kategorie Z beantragen. Dazu muss der Arbeitgeber allerdings beim chinesischen Arbeitsministerium eine Arbeitserlaubnis genehmigen lassen, was viele Unternehmen davon abschreckt, Praktikanten einzustellen. Wenn das Praktikum unter 90 Tagen dauert, kann es über ein Arbeitsvisum der Kategorie M oder ein Kulturvisum der Kategorie F gedeckt werden.
Wer ein Praktikum in China anstrebt, sollte sich darauf einstellen, dass es ein unbezahltes Praktikum wird. Gemessen an den Erfahrungen, die man sammelt und an den niedrigen Löhnen, die man verpasst, ist das aber nur ein geringer Verlust und deswegen kein Hindernis. Manche Arbeitgeber bezahlen Ihre Praktikanten in bar aus. An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Annahme von Gehalt für Praktikanten mit einem F-Visum nicht erlaubt ist und zur Ausweisung führen kann.
Das F-Visum
China vergibt für wissenschaftliche Reisen, Kulturaustausch, Geschäftsreisen und Praktika von einer Dauer bis 90 Tagen das sogenannte F-Visum. Für deutsche Staatsangehörige muss es in München, Frankfurt oder Hamburg bei der chinesischen Botschaft bzw. beim Konsulat beantragt werden und es wird eine Gebühr von 30 Euro fällig. Neben Antragsformular inklusive Passbild und gültigem Reisepass ist eine formale Einladung der Organisation beizulegen, bei der der Aufenthalt absolviert wird. Die formellen Kriterien der Einladung beinhalten die vollständige Anschrift und die Telefonnummer der einladenden Institution sowie die persönlichen Daten (Name, Geburtstag, genauer Aufenthaltszeitraum) der Person, für die das Visum erwirkt werden soll. Ein F-Visum wird für 30, 60 oder 90 Tage ausgestellt, der Zeitraum wird im Vorhinein festgelegt. Vor Ort kann das Visum bei der örtlichen Polizei um den gleichen Zeitraum verlängert werden, also ein 30-Tage-Visum um 30 Tage, ein 60-Tage-Visum um 60 Tage und ein 90-Tage-Visum um 90 Tage.
Klingt nach viel Bürokratie? Wer sich nicht zutraut, die Formalitäten selbstständig zu erledigen, kann auf die Hilfe von Organisationen wie etwa 1a-Visum zurückgreifen. Dann steht der Chinareise nichts mehr im Weg!