Neuseeland, das ist das Abenteuerland aus der „Herr der Ringe“-Trilogie. Sanfte grüne Hügel, dramatische Felsformationen, gewaltige Gletscher und sonnenverwöhnte Meeresbuchten: Kaum zu glauben, dass ein Land auf so wenig Platz so eine Vielfalt an Flora, Fauna und Landschaft beheimaten kann.
Im Vergleich zu den dauerpartyfeiernden Australiern sind die Kiwis, wie sich die Einheimischen selbst nennen, nüchterner und zurückhaltender, Freundschaften dafür aber tiefgründiger und langlebiger. Wer einmal hier angekommen ist, ist für immer von der Magie des kleinen Landes am südlichen Ende der Welt verzaubert. Kein Wunder also, dass es Backpacker aller Herren Länder hierher zieht. Als klassisches „Einsteigerland“ in die Backpacking-Szene ist Neuseeland überschaubar und ziemlich sicher, so dass sich auch Mädchengruppen und jüngere Reisende hierher wagen. Das soll natürlich keine Einladung zum Leichtsinn sein, denn individuelles Reisen soll immer mit Vernunft angegangen werden, aber wer sich im Rucksackreisen ausprobieren will, ist hier auf jeden Fall gut beraten.
Work and Travel in Neuseeland – Working Holiday Visum
Neben unbeschwerten Reiseerlebnissen wartet Neuseeland aber auch mit halbwegs gut bezahlten Jobs auf. Manche Betriebe, meist aus der Landwirtschaft oder dem Tourismus, verlassen sich regelrecht darauf, Saison für Saison von Horden junger, arbeitswilliger Leute heimgesucht zu werden, die bei der Ernte, beim Schafe scheren oder beim Kellnern mit anpacken. Deswegen gibt es auch schon eine gut ausgeprägte Struktur, um an diese Jobs zu kommen und auch die Visumsbeschaffung ist relativ leicht zu bewerkstelligen.
Wer sich weniger als drei Monate in Neuseeland aufhält und ausschließlich zum Reisen kommt, kann dies als Deutscher visumsfrei tun. Voraussetzung ist nur ein Reisepass, der noch mindestens einen Monat über den geplanten Aufenthaltszeitraum hinaus gültig ist, und ein Rückflugticket mit dem man schon bei Einreise beweisen kann, dass man auch rechtzeitig das Land wieder verlassen wird.
Wer sich aber für Work and Travel in Neuseeland entscheidet, benötigt das Working Holiday Visum. Damit darf man als Deutscher bis zu 12 Monate in Neuseeland arbeiten. Einzige Einschränkung ist, dass man nicht ununterbrochen beschäftigt sein darf. Das Working Holiday Visum erhalten Personen zwischen 18 und 30 Jahren mit einem gültigen Reisepass (15 Monate über den geplanten Zeitraum hinaus) und einem Finanzierungsnachweis über aktuell 4.200 NSD (zum jeweiligen Wechselkurs). Das Visum wird durch die Neuseeländische Botschaft in Berlin ausgestellt und für die Bearbeitung sollten etwa 2 Monate einkalkuliert werden. Es muss auch ein Nachweis über ausreichenden Versicherungsschutz und Straffreiheit erbracht werden, ebenso ein ärztliches Attest; die genauen Details sind aber auf der Homepage der Botschaft zusammengefasst und sollten vor dem Antrag nochmal durchgelesen werden, da sich die Bedingungen natürlich ändern können. Das Working Holiday Visum kann man nur einmal im Leben beantragen. Direkt im Anschluss an die maximal 12 Monate kann man den Aufenthalt noch um 3 Monate durch ein Reisevisum erweitern. Für weitere Aufenthalte in Neuseeland werden aber nur noch Touristenvisa ausgestellt.
Visumsfreies Reisen – Alternativen zum Working Holiday Visum
Wie bereits erwähnt, ist ein Aufenthalt unter drei Monaten und ohne Beschäftigung für Deutsche ohne Visum möglich. Eine Nische bietet Freiwilligenarbeit. Auch dafür kann man visumsfrei einreisen und sich dennoch sinnvoll engagieren. Die Stellen sind meistens in Naturschutzprojekten zu finden und werden in der Regel über Vermittleragenturen vergeben. Für Freiwilligenarbeit sollte man gute Englischkenntnisse mitbringen, um die Anweisungen zu verstehen. Noch wichtiger ist aber die Bereitschaft zu körperlicher Arbeit und einem Leben hauptsächlich im Freien und in Lagern. Wem es nichts ausmacht, bei Wind und Wetter draußen zu sein und kein Problem mit ständiger Gesellschaft hat, dagegen das Gemeinschaftserlebnis und den Einsatz für einen guten Zweck schätzt, der ist hier gut aufgehoben. Die Jobs sind meistens so organisiert, dass man nur zu konkreten Terminen ein – und aussteigen kann, da die Projekte meist dort stattfinden, wo eine Verkehrsanbindung nicht gesichert ist und deshalb individuelle An- und Abreise nicht möglich ist.
In Kombination oder als Alternative zur Freiwilligenarbeit kann auch eine Sprachschule visumsfrei besucht werden. Diese Option bietet ebenfalls die Chance, zusammen mit Gleichaltrigen die Sprache und das Land kennenzulernen, denn neben dem Unterricht werden Ausflüge und Feste veranstaltet, die in der Regel im Preis inbegriffen sind. Unterkunft ist meist separat zu bezahlen, die Veranstalter geben aber Tipps zur Unterbringung.
Praktikanten und Au-pairs brauchen ebenfalls kein Working Holiday Visum, wenn Sie keine Bezahlung erhalten. Auch hier helfen Agenturen bei der Suche. Mehr zu diesen Alternativen findest Du in der Rubrik „Work and Travel in Neuseeland“.